ein- und ausblicke ...

war gerade in pune unterwegs und hatte mit diversen überschwemmungen zu kämpfen. eigentlich hat es gar nicht so heftig geregnet aber die leidliche kanalisation ist dann doch etwas überfordert. ansonsten galt extreme rutschgefahr, da die schlappen bei matsch und kacheln nicht gerade das beste schuhwerk sind... aber bei 30grad will ich ja nicht meckern!!!


das grösste problem bei zu viel wasser: es gibt nur wenige möglichkeiten einigermassen trockenen fusses überhaupt einen bürgersteig zu erreichen. denn so wie hier, sieht es auf einer länge von 50m aus... ohne steg!

... in pune. nicht dass ich die provinz langsam schätzen lernen würde aber nachdem ich jetzt einiges in indien gesehen habe, verstehe ich auch die generelle haltung der punesen (?), dass alles hier so schön klein, übersichtlich und friedlich ist. zumindest im vergleich zu jeder anderen vergleichbaren stadt. eine erkenntnis, die ich noch vor 2 jahren als lächerlich abgetan hätte, da hier nix klein, übersichtlich und friedlich ist... zumindest aus naiv-deutscher perspektive.

ich hatte heute die gelegenheit, das zusammenspiel von indischen und französischen militärs und der zivilen luftfahrt zu studieren. der flug von pune nach delhi hatte heute morgen rund 1,5h verspätung. die gründe hierfür waren vor allem in einem überfüllten luftraum zu suchen und schlussendlich auch zu finden. zum hintegrund: das 6-7 millionen einwohner umfassende regionale zentrum pune hat keinen eigenen flughafen und greift deshalb auf den militärflugplatz zurück. dieser ist angeblich die wichtigste ausbildungsbasis für kampfjets in indien. kaum verwunderlich, dass auch französische kampfpiloten hier trainieren und die einzig verfügbare landebahn nutzen ... und zwar so oft wie es nur irgend geht. in einer ersten kampfpause sind dann auch plötzlich drei zivile flugzeuge gelandet... und wir konnten letztendlich reibungslos unseren flug nach delhi durchführen.

p.s. fotos sind auf einer militärbasis strengstens untersagt!

gestern gab es 'chicken hyderabad' zum dinner. das war zwar nicht abbildungs-mässig rot, sondern giftgrün, war deshalb aber nicht weniger lecker. seit meiner ankunft habe ich noch kein schlechtes essen gehabt, im gegenteil, ich werde in deutschland nie wieder zum inder gehen, um den wahren geschmack nicht zu vergessen. als echtes highlight erweist sich seafood: letzte woche hatte ich crab masalla und seebrasse gibt es eh fast täglich aber in unterschiedlichsten zubereitungsformen ...

samstag war ich zur besten zeit auf dem grossen markt in der altstadt in pune. ausser einem hörschaden, die trommel auf dem bild unten kann in 20 kinderhänden extrem laut sein, war alles übrige nur schön. der markt ist extrem unorganisiert organisiert: zunächst glaubte ich, weder anfang noch ende zu finden, weil in diversen strassen und winkeln alles mögliche zu finden war. nach kürzester zeit war aber die perfekte ordnung nach warengruppen und sonnen-/schattenexposition, etc. auszumachen und alles machte sinn (jaja, hört sich recht geographisch an...). und im zentrum des treibens befindet sich eine kleine tempelanlage, die in dem wilden getümmel ein ort der ruhe und gelassenheit darstellt, wo handwerker ihre gottheiten und devotionalien anbieten. schön!


(trommel-kids)


(händler von betelblättern (vom betelpfeffer), in die paan eingewickelt wird)

wer bislang geglaubt hat, dass es in indien nur freundliche und lachende gesichter gibt, der sollte sich spätestens jetzt nach anderen halbwahrheiten umgucken. ich rede mir bereits den ganzen morgen ein, dass es nicht meine schuld ist. zumindest beim koch habe ich aber ab sofort wohl keine chance mehr. nachdem ich jeden morgen aufs neue kein omlette möchte und seine qualitäten durch toast und kaffee nicht gerade herausgefordert werden, habe ich es heute auch erstmalig geschafft, saft ohne zusätzlichen zucker vorgesetzt zu bekommen... und dass geht natürlich gar nicht!


(hasan (24), koch (30, ich habe seinen namen noch nie aufgeschrieben gesehen...), vaibhay (23))

... und wie gestern bereits versprochen, hier noch ein paar visuelle eindrücke, meines unterschlupfes für die nächsten 4 wochen:


(der bungalow in der telco colony)


(beachtet bitte den frisch gepresseten ananas-saft)


(meine laufstrecke links herum)


(meine laufstrecke rechts herum)